Impacts of a pesticide on pollinator species richness at different spatial scales

C.A. Brittain, M. Vighi, R. Bommarco, J. Settele, S.G. Potts, 2010

Zusammenfassung
Pestizide stellen einen möglichen Grund für die Diversitäts- und Bestäuberabnahme dar. Es ist jedoch wenig über die Wirkung von Pestiziden auf wildlebende Bestäuber im Freiland bekannt. Mit dem Ziel die Auswirkungen von Pestizideinsätzen festzustellen wurden Bestäuberinsekten in einem landwirtschaflichen Systemen in Italien gesammelt. Das Insektizid Fenitrothion ist etwa 150 mal toxischer als die anderen Pestizide, die in der Gegend genutzt werden, und so wurde die Untersuchung rund um seine Nutzung angelegt. Um die Reaktionen auf die Pestizidanwendung abzuschätzen wurde der Artenreichtum der Wildbienen, Hummeln und Schmetterlinge auf drei räumlichen Skalen untersucht: (i) auf der Feldskala entlang von Gradienten der Pestiziddrift, (ii) auf der Landschaftsskala indem verschiedene Feldfrüchte in dem Gebiet beprobt wurden und (iii) auf der regionalen Skala indem zwei Flusstäler mit unterschiedlicher landwirtschaftlicher Intensität verglichen wurden. Auf der Feldskala war die Interaktion zwischen dem Anwendungsregime des Insektizids und dem Zeitpunkt der Saison für den Artenreichtum wichtig. Der Artenreichtum der Wildbienen schien von einer Insektizidanwendung unbeeinflusst, nahm aber nach zwei- oder dreifacher Anwendung ab. Auf der Landschaftsskala nahm der Artenreichtum der Wildbienen in Weinbergen ab in denen die Insektizide angewendet wurden, aber nicht auf Maisfeldern oder auf nichtkultivierten Flächen. Auf der regionalen Skala wurden geringere Hummel- und Schmetterlingsartenzahlen in dem intensiver bewirtschafteten Flusstal mit den höheren Pestizidbelastungen gefunden. Unsere Ergebnisse zeigen, dass Wildbienen zu einer Bestäuberinsektengruppe gehören, die dem Risiko der Pestizidbelastung besonders ausgesetzt ist. Es sind weitere Untersuchungen darüber notwendig, wie der Typ, die Menge und der Zeitrahmen der Pestizidanwendung die Bestäuber beeinflusst.

Source: Basic and Applied Ecology 11 (2010) 106–115
dx.doi.org/10.1016/j.baae.2009.11.007

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